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Rerik: Zwei Ufer, ein Ort – Strandparadies an Ostsee und Salzhaff

Auf der einen Seite die offene Ostsee mit ihrem breiten Sandstrand, auf der anderen das geschützte Salzhaff. Diese besondere geografische Situation macht Rerik zu einem vielseitigen Reiseziel für Wassersportfans, Familien und Naturliebhaber.

Lesezeit: ca. 7 Min.
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Zwischenablage

Das Salzhaff ist ein faszinierendes Gewässer, das vor etwa 8.000 Jahren nach der letzten Eiszeit durch den steigenden Meeresspiegel entstand. Mit einer durchschnittlichen Tiefe von nur vier Metern und einem Salzgehalt, der fast dem der Ostsee entspricht, bildet es ein besonderes Biotop mit reicher Unterwassertier- und Pflanzenwelt. Die beiden vorgelagerten Halbinseln Wustrow und Boiensdorfer Werder grenzen das Haff fast vollständig von der Ostsee ab.

Strandleben zwischen zwei Gewässern

Der Strand von Rerik bietet für jeden Geschmack den passenden Platz. Von der Steilküste im Nordosten bis zum Strandzugang Wustrower Hals im Südwesten erstrecken sich insgesamt zehn verschiedene Strandabschnitte – darunter Textil- und FKK-Bereiche sowie ein Hundestrand für Vierbeiner.

Besonders die feinsandigen Areale im Osten sind bei Familien beliebt. Der flach abfallende Strand eignet sich ideal für kleine Kinder, die hier nach Herzenslust im Sand spielen und erste Erfahrungen mit dem Meer machen können. Zwischen der Seebrücke und dem Abschnitt "Schustertreppe" sorgen in der Saison Rettungsschwimmer der DLRG für die nötige Sicherheit.

Wer eine Pause vom Sonnenbaden einlegen möchte, kann sich auf dem Volleyballfeld austoben oder an einem der wöchentlichen Yoga-Kurse teilnehmen, die direkt am Strand neben der Seebrücke stattfinden – eine perfekte Kombination aus Entspannung und Naturerlebnis.

Wassersport für alle Levels

Die zwei Gewässer bieten unterschiedliche Bedingungen für Wassersportler: Während die Ostsee mit ihren Wellen Schwimmer und geübte Surfer anzieht, ist das flache und ruhigere Salzhaff ideal für Anfänger. Hier können Einsteiger erste Erfahrungen mit Segeln, Windsurfen oder Stand-Up-Paddling sammeln. Für gemütliche Erkundungstouren eignen sich Tretboote und Kajaks, mit denen man die Ufer des Haffs erkunden kann.

Unterkunft mit Charakter

In Rerik sucht man große Hoteltürme oder Bettenburgen vergeblich. Stattdessen prägen individuelle Ferienwohnungen und mehrere Campingplätze das Angebot. Direkt an der Ostsee nördlich des Ortes sowie am Ortsrand finden Camper ideale Plätze. Weitere Campingmöglichkeiten gibt es südlich in Richtung Halbinsel Boiensdorfer Werder am Salzhaff. Die Bandbreite reicht vom einfachen Stellplatz bis zum komfortablen Luxuszelt mit Terrasse, Klimaanlage und eigenem Bad – für jeden Anspruch ist etwas dabei.

Maritimes Leben am Haff

Im Zentrum von Rerik führt eine Promenade entlang des Haffs. Der dortige Haffanleger bietet Platz für Sportboote, während der benachbarte Fischereianleger ein besonderes Highlight für Frühaufsteher ist: Hier legen morgens lokale Fischer an und bieten fangfrischen Fisch zum Verkauf. Einige Fischer veranstalten auch Ausfahrten für Touristen, bei denen du selbst Fische fangen und anschließend frisch geräucherten Fisch genießen kannst.

In den Sommermonaten starten am Haffanleger regelmäßig etwa zweistündige Ausflugsfahrten. Die Touren führen über das Salzhaff, vorbei an der Halbinsel Wustrow und der Insel Poel bis in die Große Wieck, eine Bucht vor Wismar – eine perfekte Gelegenheit, die Küstenlandschaft vom Wasser aus zu erleben.

Aktiv die Umgebung erkunden

Das Haff lässt sich auch zu Fuß oder mit dem Rad von der Festlandseite aus erkunden. Von Rerik bis zur Halbinsel Boiensdorfer Werder im Süden sind es etwa 15 Kilometer. Die größtenteils unter Naturschutz stehende Halbinsel ist ein Paradies für Naturfreunde und Vogelbeobachter. Höckerschwäne, Kormorane und mit etwas Glück sogar Seehunde lassen sich hier beobachten. Ein offizieller Wanderweg ermöglicht eine komplette Umrundung der Halbinsel.

Radfahrer können den Ostseeküsten-Radweg nutzen, der von Rerik nach Kühlungsborn und Heiligendamm oder zur Insel Poel führt. Die überwiegend flache Landschaft macht die Touren auch für ungeübte Radfahrer und Familien mit Kindern gut machbar.

Geschichte erleben

Der Schmiedeberg, ein Überrest eines slawischen Burgwalls aus der Zeit zwischen 900 und 1200, liegt direkt hinter dem Strand und bietet einen hervorragenden Ausblick über den Ort, das Salzhaff und die Ostsee. Seinen Namen verdankt er der Dorfschmiede, die bis in die 1950er-Jahre am Fuß des Hügels stand. In unmittelbarer Nähe beginnt die Seebrücke, die derzeit jedoch gesperrt ist und durch einen Neubau ersetzt werden soll.

Im Zentrum Reriks lohnt ein Besuch der Johanniskirche aus dem 13. Jahrhundert. Der Kontrast zwischen der frühgotischen Architektur und der farbigen barocken Innenbemalung ist beeindruckend. Wer die 98 Stufen auf den Kirchturm erklimmt, wird mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Besonders interessant: Zwei der drei Bronzeglocken im Turm wurden vom bekannten Künstler Günther Uecker gestaltet, der in Rerik aufwuchs.

Ein kleines Heimatmuseum in einem historischen Schulgebäude gibt Einblicke in die lange Geschichte des Ortes, die bis in die Jungsteinzeit zurückreicht. Mehrere Großsteingräber in der Umgebung zeugen von der frühen Besiedlung ab 3.500 v. Chr. Die Kurverwaltung bietet in den Sommermonaten regelmäßig Führungen zu diesen prähistorischen Stätten an.

Übrigens: Seinen heutigen Namen erhielt Rerik erst während der NS-Zeit. Zuvor hieß der Ort seit dem Mittelalter Alt Gaarz (Alte Burg). Die Umbenennung 1938 sollte die slawische Vergangenheit des Ortes tilgen und bezog sich auf eine dort vermutete Wikingersiedlung aus dem Jahr 808.

Das Geheimnis der Halbinsel Wustrow

Rerik ist das Tor zur malerischen Halbinsel Wustrow, die mit dem Seebad über den schmalen "Wustrower Hals" verbunden ist. Seit 2004 ist sie jedoch nicht mehr öffentlich zugänglich. Bis 1993 diente die Halbinsel als sowjetischer Militärstützpunkt, und nach dem Abzug der Truppen scheiterten Pläne für eine Ferienanlage. Baufällige Ruinen und alte Munition, die noch immer an den Stränden gefunden wird, machen das Betreten zu gefährlich.

Dennoch gibt es Möglichkeiten, einen Blick auf dieses verwunschene Stück Land zu werfen: Geführte Wanderungen, Planwagenfahrten und Exkursionen per Schiff werden angeboten. Die Halbinsel hat sich inzwischen zu einem Refugium für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten entwickelt – ein Beispiel dafür, wie die Natur sich Areale zurückerobert, wenn der Mensch sich zurückzieht.

Praktische Informationen

Die beste Reisezeit für Rerik sind die Sommermonate Juni bis September, wenn die Wassertemperaturen angenehm und die meisten Angebote verfügbar sind. Aber auch die Nebensaison hat ihren Reiz: Im Frühjahr und Herbst lässt sich die Küstenlandschaft bei langen Spaziergängen in Ruhe genießen, und die Unterkünfte sind günstiger.

Mit dem Auto ist Rerik über die A20 (Abfahrt Kröpelin) gut zu erreichen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährst du zunächst nach Kühlungsborn und von dort mit dem Bus weiter nach Rerik. In der Hochsaison empfiehlt es sich, Unterkünfte frühzeitig zu buchen, besonders wenn du in der Nähe des Strandes wohnen möchtest.

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